Spaziergang durch Bad Bleiberg
Monika Hausmann spaziert durch ihr Bad Bleiberg, durch die Geschichte des einstigen Bergbauortes und seine vom Menschen geformte Landschaft. Sie erzählt Sagen, bringt aber auch die Tradition rund um den Bergmannsstand emotional nahe. Eine Baulücke, die an das Lawinenunglück im Jahr 1879 erinnert, ist das Zentrum. Schon der mittelalterliche Ortskern und die alte Kirche sind der „Lahn“ zum Opfer gefallen, weshalb Bleiberg bis heute merkwürdig unvollständig wirkt. Nichtsdestoweniger besitzt Bad Bleiberg eine Fülle historischer Gebäude und Industriedenkmäler.
Beispiele für die stattlichen Behausungen der Grubenbesitzer (Gewerken) und Bergbeamten finden sich in den vorbildlich renovierten Gewerkenhäusern aus dem 17. Jahrhundert, dem klassizistischen „Baroncafè“, des Gemeindeamtes sowie in der Alten Volksschule uvm.
Ihnen stehen Arbeiterunterkünfte gegenüber, deren Ärmlichkeit einst im scharfen Kontrast zu den Herrenhäusern stand. Im Gasthof „Zum Mohren“ vis-à-vis der barocken Pfarrkirche haben sich in der vorderen Gaststube die Knappen versammelt, während das noble „Barbarastüberl“ den Bürgerlichen vorbehalten blieb. Mitten im heutigen Kurgebiet prangt der 1869 erbaute und 1910 erweiterte Förderturm des Rudolfschachtes. Die große Abbauhalde zu seinen Füßen zeugt von der einstigen Leistungsfähigkeit des Turmes. Auf dieser „Halde“ wurde das heutige Kurzentrum errichtet.
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